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Koh Lipe - Beyond your fear

  • Autorenbild: Jay
    Jay
  • 9. Nov.
  • 4 Min. Lesezeit

Die Überfahrt von Langkawi nach Koh Lipe war der Horror!

Wie bereits erwähnt, brach eine stürmische Regenfront auf uns ein. Doch wir hatten die Fährentickets gebucht, die Vorfreude war riesig, also stiegen wir mutig aufs Boot. Ich habe so etwas noch nie erlebt. Der Himmel war dunkel, die Wellen waren wild und der Regen prasselte ohne Unterlass aufs Deck. Anfangs machten wir den Fehler im vorderen Bereich vom Boot zu sitzen. Wie in einer Achterbahn flogen die Füße in die Höhe und Magen zog sich zusammen. Solltest du schnell Seekrank werden, dann setze dich lieber in den hinteren Teil des Bootes. Durch die Ergonomie des Schiffs, ist der Wellengang im hinteren Bereich weniger spürbar.

Normalerweise bin ich nicht empfindlich. Aber wir alle auf dem Boot hatten keine Chance. Wir spuckten synchron, bis endlich Land in Sicht war.


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Durch die hohen Wellen wurden wir sogar auf der "falschen" Seite der Insel raus gelassen. Wir mussten mit unseren wackeligen Beinen auf ein Longtailboot umsteigen, welches uns an den Strand brachte und wir die letzten Meter durchs Wasser warteten.

Da wir aber erstmal die Immigration machen mussten, wurden wir in ein Sammeltaxi gesteckt und auf die richtige Seite der Insel gefahren. Willkommen in Thailand! 😅

Als wir all das geschafft hatten und endlich in unserem Bungalow ankamen, fielen wir erleichtert in den Schlaf.


Nach dem Powernap realisierten wir, wo wir waren. Trotz Regen war die Anlage sehr schön, voller Pflanzen und nahe am Meer.

Die nächsten Tage regnete es weiterhin stundenlang. Da viele Straßen unter Wasser standen, kaufte ich mir Flip Flops um nicht auf die Schuhe achten zu müssen. Ab durch die Überschwemmungen 😁Das Leben geht hier ganz normal seinen Gang. Die Roller düsen durch die Pfützen und jeder wartet einfach hindurch. Schmunzelnd musste ich darüber nachdenken, wie man in Deutschland damit umgehen würde. Hier nimmt man es, wie es kommt 😁 wird schon wieder irgendwann trocknen 🤷🏼‍♀️


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Die wenigen Stunden ohne Regen nutzten wir um die Insel zu erkunden. Sie hat ihren wundervollen, eigenen Charme. Die Strände sind traumhaft. Das Wasser ist so klar und warm. Die Berge und Inseln um uns herum, bilden eine traumhafte Kulisse. In der Mitte der Insel gibt es viele lebhafte Bars, gemütliche Shops und leckere Restaurants. Je länger man sich auf der Insel aufhält, desto mehr Begegnungen und Bekannte hat man. Durch die Gassen zu schländern und Bekannte zu treffen, sich zu begrüßen oder auch kurz zu quatschen, fühlt sich immer schöner an, so als würde man auf der Insel tiefe und immer tiefer werdende Wurzeln schlagen.

Geht man ca. 10 min zu Fuß außerhalb des Inselkerns, hat man eine ruhige Umgebung in der Natur.


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Wir wollten die Insel unbedingt einmal im warmen Sonnenlicht erleben! Also machten wir uns auf die Suche nach einer weiteren Unterkunft. Wir beschlossen: ,, Wir sitzen den Regen aus!".


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Vor Ort begutachteten wir unsere Top 3 der Unterkünfte und traffen auf Simon. Er kam ebenfalls mit der Horror Fähre von Langkawi. Er berichtete uns, wie er die Regenzeit nutzt - tauchen! Egal was oben auf dem Land passiert: bist du erstmal unter Wasser, interessiert es dich null! Wir hatten schon vor der Reise den Traum, einen Tauchschein zu machen. Ist es vielleicht jetzt der richtige Moment? Hier auf Koh Lipe?


Aufgedreht von der neuen Idee, gingen wir zur Tauchschule die Simon uns empfohlen hat "Satun Dive". Ehe ich mich versah, standen wir ready in voller Tauchmontur auf dem Boot.


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Samstags hatten wir den 1. Tauchgang. Wir hatten die Möglichkeit, entweder den Tauchgang auf unsere Open Water Ausbildung anrechnen zu lassen oder uns danach zu bedanken und nicht weiter zu machen. Ich war mir unsicher, ob ich das Tauchen genießen kann oder nur panisch an die Wasseroberfläche will. Enge Räume und vorallem Atemeinschränkungen sind für mich ein rotes Tuch. Obwohl der erste Tauchgang wirklich Spass gemacht hat, kam ich bei all den weiteren Übungen in der Ausbildung an meine Grenzen. Teilweise reagierte mein Körper so stark, dass ich mich schwer kontrollieren konnte. Die Theorieprüfung schafften wir mit Bravur. Aber die Praxis z.B. zu üben die Brille unter Wasser zu fluten oder ganz abzunehmen, das Mundstück raus zu nehmen und weitere wichtige Fähigkeiten die dir und deinem Tauchpartner das Leben retten können, trieben mich über meine Grenzen hinaus. Unser Tauchlehrer war sehr erfahren und hat das sehr gut gehändelt. Allen Respekt an jeden Instructer (Tauchlehrer)! Ich war so gefrustet, dass ich meine Leistung nicht so kontrolliert abliefern konnte. Dabei geht es beim Tauchen nicht um Leistung.

Es geht darum in aller erste Linie entspannt ein- und auszuatmen, den Ohrendruck auszugleichen und zu genießen. Leichter gesagt wie getan. Ich erkannte, wie schwer es mir fällt, mich an die erste Stelle zu setzen und dies auch zu kommunizieren. Ein Thema, dass sich aus meinem Leben im Tauchen wiederspiegelt. Sehr spannend! Tauchen ist so viel mehr, als ins Wasser zu springen und Fische anzusehen. Du bist für dich und dein Wohlbefinden verantwortlich. Höre dir selbst zu, atme! Nehm deine Umwelt wahr. Durch deine Atmung bestimmst du, ob dein Körper steigt oder sinkt. Halte die Balance und gehe respektvoll mit den Unterwasserlebewesen um.


Es prasselten so viele herausfordende Situationen und neues Wissen auf mich ein, dass ich geknickt mein Tauchschein entgegen nahm. Ich habe 2 Tage gebraucht um zu realisieren, was ich erlebt und erreicht habe.


Ich habe mich meinen größten Ängsten gestellt! Ich habe mich durchgekämpft und trotz Panik nicht aufgegeben. Wir sind Open Water Diver 🥳

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Ich bin Silvio und Simon sehr dankbar für den intensiven Austausch und Zuspruch. Gemeinsam planten wir weiter nach Koh Lanta zu reisen und dort mit einer neuen Insel, neuer Tauchschule und Tauchspots die Freude am Tauchen in mir neu zu entfachen. Ob das erfolgreich war, kannst du im nächsten Blogeintrag lesen 😊


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