
Jakarta - Renovierungstrupp im Anmarsch
- Jay
- 11. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Kurz bevor wir nach Kuala Lumpur geflogen sind, kam der Anruf von Silvios Mama. Sie berichtete uns, dass sie ihren Bruder in Jakarta besucht und sie hier das Geschäft seiner Frau im Aufbau unterstützt. Das hat uns hellhörig gemacht. Wann erlebt man es, dass seine Mama in Jakarte, die Hauptstadt von Indonesien, ist und ihren Bruder besucht und wir ganz nahe sind?!
Also kam die Frage sehr schnell "Können wir euch unterstützen?". Tatsächlich ja! Ira, die Frau von seinem Onkel Andi, plant ein eigenes Make up Studio zu Hause zu gestalten. Dafür muss aber ein Kinderzimmer verschwinden. Wer das liest und selbst Kinder hat, weiß was das heißt 😅 Haufenweise Spielzeug, Sticker an den Wänden, selbst gebastelte Bilder und Erinnerungen von denen man sich schwer löst.
Keine Panik, Hilfe ist unterwegs 💪🏼😊
Als Neuling in der Familie wurde ich direkt herzlich aufgenommen. Emily, die 9 jährige Tochter, konnte ich direkt mit ein bisschen Klavierspielen für mich gewinnen. Was ein großer Pluspunkt für unser neues Projekt war, da wir schließlich ihr Reich verkleinerten. Feingefühl war hier oberste Priorität.
Die ersten Tage schafften wir alles aus dem Zimmer raus. Dann sortierten wir die Spielzeuge und spendeten kistenweise an arme Familien. Das leuchten in den Augen der Kinder war unbezahlbar.
Dann ging es an die Planung des Raums. Wie soll es aussehen? Was ist überhaupt möglich, denn hier sind die Läden anders. Es gibt kein klassischen Baumarkt bei dem du alles auf einmal bekommst. Hier fahren wir zu drei Läden um bei dem Einen die Farbe, beim Nächsten die Pinsel und bei dem Letzten die Spachtelmasse zu kaufen. Auch die Raumgestaltung war eine Herausforderung. Wie gut, dass es in Jakarta einen Ikea gibt! Zu meinem Erstaunen ist er komplett gleich aufgebaut wie in Deutschland. Ein tolles Gefühl sich richtig auszukennen 😅 Bei dem Renovierungsstress, eine echte Erleichterung. Denn fünf Erwachsene, haben oft unterschiedliche Ansichten und wenn dann noch ein Energiebündel rum springt, welches deine Aufmerksamkeit will, kann das die Nerven ganz schön strapazieren.

Die Kirsche auf der Sahnetorte war, als der Handwerker der die Tür einbauen sollte, nicht zum Termin erschienen ist. Sämtliche Anrufe und Nachrichten gingen ins Leere. Ein wichtiger Tag ging komplett flöten. Die zweite Firma hat dann den Vogel vollends abgeschossen. Es wurden völlig unfähige Handwerker geschickt, die haufenweise unnötiges Material auf Andis Kosten kauften und die frisch gestrichene Wand wahllos mit Löcher durchbohrten. Als die Tür das erste Mal in die Schiene eingehängt wurde, hatte sie noch 5cm Abstand zum Boden.
Ihr könnt euch vorstellen, was für eine dicke Luft im Raum herrschte. Andi hat die "Handwerker" zu Recht in hohem Bogen raus geschmissen. Also legten wir selbst Hand an.
Da unsere Zeit nur begrenzt war, bestand natürlich ein permanenter Zeitdruck. Wir wollten so viel erreichen wie nur möglich. Aber manchmal braucht es eben Zeit, um Entscheidungen zu treffen, Missgeschicke auszubessern, das zu finden was man braucht oder auch einfach zu warten bis die Mitarbeiter an der Kasse jeden Artikel einzeln eintippen und mit einer Engelsgeduld fragen, ob du noch etwas brauchst oder aus dem Angebot mitnehmen willst 😁
Wie gut, dass wir beim Feierabendbier am Tagesende immer darüber lachen konnten. Das half uns allen, den Druck zu nehmen und kreativ zu werden was wir wann, wie machen wollen.
TEAMWORK MAKES THE DREAMWORK.
WIR HABEN ES GESCHAFFT!
Seht selbst, was wir innerhalb von einer Woche geschafft haben 🎉🎉🎉



















Kommentare